Fotograf werden: So bekommst du deinen ersten Job als Fotograf

Du sitzt da, Kamera schon griffbereit, aber fragst dich, wie du endlich an das erste bezahlte Shooting kommst? Glaub mir, ich kenne das Gefühl. Gerade am Anfang als Fotografin fühlt sich der Sprung ins Berufsleben riesig an. Aber es gibt echt einfache Wege, wie du direkt loslegst – du brauchst kein Mega-Equipment oder fancy Kontake.

Was sofort hilft: Zeig, was du kannst. Egal, ob du schon echte Shootings hattest oder mit Kaninchen Schnuffel und Freunden geübt hast – pack die besten Bilder in ein klares Portfolio. Online, als Webseite oder auf Instagram, Hauptsache, es ist schnell auffindbar. Potenzielle Kunden wollen Bilder sehen, keine langen Texte oder Listen mit Technik. Sie entscheiden spontan, ob ihnen dein Stil gefällt.

Was wirklich zählt: Deine Skills und Portfolio

Ein schickes Kamera-Setup bringt wenig, wenn du keine richtigen Fotograf-Skills hast oder bekanntermaßen nichts vorzeigen kannst. Es klingt hart, aber Arbeitgeber und Kunden achten zuerst auf das, was sie sehen – und das ist dein Portfolio. Das Tolle: Du brauchst keine zig Jahre Berufserfahrung. Auch wenn du erstmal Freunde, Haustiere oder die Lieblingsorte deiner Stadt fotografiert hast, kannst du daraus ein solides Portfolio bauen.

Es geht immer um Qualität, nicht die teure Ausrüstung. Gute Bilder erzählen etwas, berühren Menschen oder geben den gewünschten Stil wieder. Versuch verschiedene Stilrichtungen und Motive, damit die Leute einen Eindruck bekommen, was du kannst: Portraits, Landschaft, Produktfotos, Events – je breiter, desto besser.

  • Such dir 10–15 deiner besten Aufnahmen raus. Nicht mehr – zu viel wirkt oft beliebig.
  • Lade sie auf eine eigene Website (zum Beispiel mit Wix, Squarespace oder WordPress) oder nutze deinen Instagram-Account nur dafür. Unruhige Urlaubsbilder kannst du weglassen.
  • Beschreib kurz bei jedem Foto, was das Besondere am Shooting war oder warum gerade dieses Foto typisch für deinen Stil ist.

Wer als Fotograf im Job überzeugen will, muss auch schnelle Bildbearbeitung draufhaben. Niemand erwartet Photoshop-Trickserei, aber Basics wie Helligkeit, Kontrast und ein schicker Bildlook werden vorausgesetzt. Gratis-Tools wie Lightroom Mobile oder Snapseed reichen oft für den Einstieg.

Wusstest du, dass laut GfK-Studie von 2023 fast 70% der befragten Fotografie-Neulinge ihren ersten Job über Fotos von privaten Shootings bekommen haben? Kunden oder kleinere Firmen schauen oft einfach online, ob ihnen jemand sympathisch erscheint und der Stil zu ihren Vorstellungen passt.

Portfolio-Plattform Vorteil
Instagram Schnelle Reichweite, easy zu pflegen
Eigene Website Wirkt professionell, mehr Kontrolle über Präsentation
Behance Gute Option für kreative Jobs und Kontakte

Noch ein Tipp: Schreib zu deiner Person einen kurzen, ehrlichen Text – wer du bist, warum du Fotograf werden willst und was du besonders gut kannst. Damit bleibst du Leuten im Kopf, auch wenn du noch ganz neu in der Szene bist.

Netzwerken und Kontakte knüpfen – der unterschätzte Hebel

Viele denken, Talent und ein cooles Portfolio reichen, um als Fotograf einen Job zu bekommen. In Wirklichkeit läuft viel über Menschen, die dich und deine Arbeit kennen. Die meisten Aufträge bekommen Fotografen nämlich durch persönliche Empfehlungen und direkte Kontakte, nicht über klassische Bewerbungen oder Jobportale.

Sprich Leute aktiv an, egal ob auf lokalen Events, kleinen Ausstellungen oder beim Hundespaziergang im Park – du weißt nie, wem du da begegnest. Online funktioniert das genauso: Schreibe Unternehmen aus deiner Stadt auf Instagram oder LinkedIn an. Besonders effektiv ist es, anderen Fotografen nette Kommentare zu schreiben oder Fragen zu stellen. Klar, nicht jeder antwortet, aber oft bleiben genau solche Sachen in Erinnerung.

  • Such dir Fotografie-Treffen oder Stammtische in deiner Region aus und geh einfach mal hin – vor Ort entstehen oft die besten Kontakte.
  • Kooperationen lohnen sich: Biete Models, Make-up Artists oder kleinen Shops Fotos für deren Projekte an. Das gibt dir mehr Reichweite und oft kommt plötzlich jemand auf dich zu („Du hast doch beim letzten Mal super Fotos gemacht – könntest du...?“)
  • Nutze Facebook-Gruppen oder lokale Foren, um nach Aufträgen in deiner Nähe Ausschau zu halten. Viele kleinere Jobs sind nirgendwo offiziell ausgeschrieben.

Laut einer Umfrage vom Bundesverband Fotografen (2023) sagen 62% der Fotografieberufseinsteiger:innen, dass ihr erster Auftrag durch einen persönlichen Kontakt oder Empfehlungen entstanden ist. Das zeigt ganz klar: Ohne Netzwerk verpasst du viele Chancen.

Praktische Wege zum ersten Auftrag

Praktische Wege zum ersten Auftrag

Gerade der erste bezahlte Job als Fotograf fühlt sich oft wie ein Mysterium an. Aber du musst nicht darauf warten, "entdeckt" zu werden – du kannst selbst aktiv werden. Schau mal, wie du die ersten Aufträge wirklich bekommst:

  • Lokale Unternehmen ansprechen: Schreib kleine Cafés, Friseure oder Startups in deiner Nähe direkt an. Viele haben null professionelle Bilder auf ihren Social Media – perfekte Lücke für dich! Biete ein knackiges Testshooting an, das sie für Instagram nutzen können.
  • Freunde und Bekannte nutzen: Sag deinem Umfeld klar, dass du fotografierst und bereit für Jobs bist. Mehr als 60% der Einstiegsjobs in kreativen Berufen kommen über Kontakte zustande. Wer dich persönlich kennt, empfiehlt dich oft weiter.
  • Facebook-Gruppen & Job-Plattformen: Stell dich bei lokalen Jobgruppen und Plattformen wie nebenan.de oder Kleinanzeigen vor. Schreib ehrlich, was du kannst, lad Beispiele hoch – und antworte schnell auf Anfragen.
  • Erster Job = kein Full Service: Und nein, der erste Auftrag muss kein großes Event sein. Auch kleinere Sachen zählen: Bewerbungsfotos, Produkte für einen Online-Shop oder Pärchenshootings für Social Media. Schnell verstehst du, was gefragt ist und kannst gezielter anbieten.

Mach es leicht, dich zu erreichen. Schreib auf deine Seite oder dein Insta, wie man dich direkt kontaktieren kann – und antworte zügig, auch wenn das Angebot noch nicht riesig klingt. Gute Erreichbarkeit ist oft das Zünglein an der Waage.

Kleine Aufträge führen oft zu größeren Sachen. Ein Café-Besitzer ist happy? Vielleicht kennt er noch einen Friseur, der Bilder für seine Webseite braucht. Und falls du nebenher zum Beispiel kostenlose Shootings für gemeinnützige Projekte machst, sammelst du nicht nur Erfahrung, sondern oft auch Empfehlungen.

Weg zum ersten Foto-Job Erfolgschance (geschätzt)
Freunde/Bekannte fragen 60%
Kleine Läden direkt anschreiben 30%
Facebook-Gruppen/Plattformen 15%

Gib nicht auf, wenn es beim ersten Mal nicht klappt. Die meisten Profis haben mal klein angefangen und mussten sich in der Anfangszeit oft selbst "verkaufen". Mit jeder neuen Erfahrung fällt die Bewerbung um Jobs leichter – und dein Portfolio wächst automatisch mit.

Häufige Stolpersteine und wie du sie umgehst

Gerade beim Fotografie-Job Einstieg gibt es einige typische Stolpersteine, die dich locker Wochen oder Monate kosten können – aber das geht auch schneller, wenn du vorbereitet bist.

Ein häufiger Fehler: Das Portfolio wirkt zu chaotisch. Viele packen einfach alle Fotos rein, die sie je gemacht haben. Zeig stattdessen lieber wenige, richtig starke Bilder, die zu der Art Fotograf passen, die du sein willst. Qualität schlägt hier ganz klar Quantität.

  • Bewerbungen ohne Bezug: Nicht jeden Kunden auf dieselbe Art anschreiben hilft. Geh auf die Person oder Firma individuell ein, die du anschreibst. Ein Satz zu ihrem Projekt oder Stil zeigt echtes Interesse.
  • Unklare Preise: Kaum etwas schreckt mehr ab. Wer auf „Was kostet ein Shooting?“ mit „Was ist Ihr Budget?“ antwortet, wirkt unsicher. Mach dir feste Preislisten, auch wenn du sie am Anfang mal anpassen musst.
  • Rechtliche Basics ignorieren: Viele vergessen, was ein Vertrag eigentlich absichern kann. Klär vor jedem Job, wie die Bilder genutzt werden dürfen. Was einmal ohne Vertrag schiefgeht, ist komplett nervig.
  • Selbstzweifel: Viele unterschätzen sich und trauen sich nicht an größere Aufträge. Mut zahlt sich aber oft aus. Trau dich, mehr anzubieten als du denkst!

Laut einer Umfrage unter Berufsanfängern in der Kreativbranche (2024) scheitern 42 % der Einsteiger zuerst daran, dass sie ihre Arbeiten nicht klar präsentieren oder unsicher auftreten. Das zeigt: Wer sich hier vorbereitet, ist sofort im Vorteil.

ProblemSchnelle Lösung
Zerstreutes PortfolioMaximal 10 starke Fotos, lieber weniger Themen abdecken
Unklare KommunikationVorlagen für Anschreiben und Preislisten anlegen
Fehlende AbsicherungKostenlose Musterverträge von Berufsverbänden nutzen

Denk dran: Fehler passieren jedem. Hauptsache, du bleibst dran und optimierst nach und nach – genau das macht am Ende den Unterschied für deinen ersten echten Auftrag als Fotograf.

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