Spiegellose Kameras sind spannend, vor allem weil sie kleiner und leichter sind als klassische DSLRs. Doch dieses neue Kamerasystem bringt einige Alltagshürden mit, die nicht jeder direkt auf dem Schirm hat – egal ob du dich für Canon oder Nikon entscheidest.
Der erste echte Nachteil taucht meist auf, sobald du mehrere hundert Fotos am Tag machen willst. Spiegellose Modelle saugen ihren Akku einfach viel schneller leer. Das liegt daran, dass der Sensor und meistens auch das Display dauerhaft aktiv sind. Fotografen, die unterwegs länger ohne Steckdose auskommen möchten, merken das sofort. Ein Ersatzakku wird da schnell zum ständigen Begleiter – und das kann auf Dauer ganz schön ins Geld gehen.
Die Akkulaufzeit ist der wohl bekannteste Nachteil, wenn es um eine Mirrorless Kamera geht. Während klassische DSLRs locker für 800 bis 1200 Fotos reichen, ist bei spiegellosen Modellen meist schon nach 300 bis 400 Bildern Schluss. Gerade bei langen Fototagen, zum Beispiel auf Reisen oder bei Hochzeiten, nervt das gewaltig.
Woran liegt das? Spiegellose Kameras wie von Canon und Nikon benutzen den Bildsensor durchgehend, weil ein optischer Sucher fehlt. Dazu kommt: Das Display und der elektronische Sucher laufen permanent mit, was richtig Energie zieht. Niemand will mitten im Shooting plötzlich ohne Power dastehen.
Hier eine kleine Übersicht, wie sich aktuelle Modelle bezüglich Akkulaufzeit schlagen:
Modell | Akkulaufzeit (CIPA) |
---|---|
Canon EOS R10 | 430 Aufnahmen |
Nikon Z6 II | 410 Aufnahmen |
Canon EOS R6 Mark II | 450 Aufnahmen |
Nikon Z50 | 320 Aufnahmen |
Canon EOS RP | 250 Aufnahmen |
Hast du dich schon mal gefragt, wie Profis mit kurzer Akkulaufzeit umgehen? Hier ein paar Tipps, die helfen:
Ein bisschen Planung gehört einfach dazu. Wer gut vorbereitet ist, hat trotz der kürzeren Akkulaufzeit wenig Stress beim Fotografieren und bleibt flexibel – egal ob mit Canon oder Nikon.
Ein Spiegelreflex hat einen optischen Sucher, der direkt durch die Linse das echte Bild zeigt. Bei einer Mirrorless Kamera läuft das anders: Hier siehst du das Bild immer digital – also auf dem Display oder im elektronischen Sucher (EVF). Diese Technik bringt ein paar klare Nachteile, die im Alltag echt auffallen können.
Gerade bei sehr hellem Sonnenlicht haben Displays von spiegellosen Modellen oft Probleme. Die Helligkeit reicht nicht immer aus, das Bild bleibt manchmal schwer erkennbar. Das kann ziemlich nerven, vor allem draußen, etwa auf Reisen oder bei einem Sportevent. Displays sind zudem empfindlicher gegenüber Kratzern und Schmutz und brauchen mehr Pflege.
Elektronische Sucher lösen das Problem mit dem Sonnenlicht zwar, haben aber ihre eigenen Eigenheiten. Ein elektronisches Bild hat immer eine minimale Verzögerung. Gerade bei schnellen Motiven– Tiere, Sport, Kinder – merkt man das, egal wie teuer das Modell ist. Bei extremen Lichtbedingungen (z.B. in dunklen Räumen oder bei Gegenlicht) zeigen viele Sucher außerdem Bildrauschen oder Farbstiche. Zwar werden EVFs jedes Jahr besser, aber optisch kommt das digitale Bildgefühl (noch) nicht an einen guten optischen Sucher ran.
Schwierigkeiten sieht man auch bei der Akkulaufzeit: Sowohl Display als auch Sucher ziehen mehr Strom als ein reiner DSLR-Sucher. Mehr Stromverbrauch bedeutet mehr Ladezyklen und eben mehr Ersatzakkus im Gepäck.
Wer häufig sein Display klappen oder neigen muss, sollte ein bisschen aufpassen: Die beweglichen Teile sind anfälliger für Schäden. Ersatz ist nicht günstig, meist lohnt sich eine Displayschutzfolie und eine robuste Kameratasche.
Unterm Strich: Displays und EVFs sind praktisch, aber sie bringen auch Einschränkungen mit – besonders, wenn du von einer klassischen DSLR kommst und das "echte" Bild gewohnt bist.
Ein echter Stolperstein bei einer Mirrorless Kamera ist die Auswahl an Objektiven und Zubehör – vor allem, wenn du zwischen Canon und Nikon schwankst. Während DSLRs seit Jahrzehnten mit einem riesigen Portfolio an Gläsern glänzen, ist das Sortiment für spiegellose Systeme noch dabei, aufzuholen.
Hast du schon ein paar alte DSLR-Objektive herumliegen? Für viele reicht ein Adapter, aber da gibt es kleine Haken: Autofokus läuft nicht immer flüssig und manchmal funktioniert die Blendensteuerung nicht wie gewohnt. Besonders Einsteiger wundern sich, wenn plötzlich nichts mehr automatisch klappt.
Der direkte Vergleich von Canon und Nikon zeigt zum Beispiel:
Der Zubehörmarkt hinkt oft hinterher. Günstige Systemblitze oder Zubehörgriffe findest du zwar, aber meist erst nach ein, zwei Jahren auf dem Markt. Bei Canon etwa sind die eigenen Batteriegriffe fast immer deutlich teurer als bei DSLRs derselben Marke.
Hersteller | Original-Objektive für Mirrorless | Drittanbieter-Objektive |
---|---|---|
Canon RF | 32 (Stand Mai 2025) | 10 |
Nikon Z | 28 (Stand Mai 2025) | 8 |
Kleine Faustregel: Wer flexibel verschiedene Objektive und Zubehör kaufen möchte, muss sich vorerst mit langsam wachsendem Angebot anfreunden. Eine gründliche Planung lohnt sich, bevor du dich auf ein System festlegst.
Ein großes Thema bei jeder Mirrorless Kamera ist das Gefühl in der Hand. Klar, sie sind kompakter als DSLRs – aber das ist nicht für jeden ein Vorteil. Gerade wenn du große Hände hast oder lange mit der Kamera unterwegs bist, merkt man schnell, dass eine kleine Kamera auch weniger Angriffsfläche bietet. Das kann bei längeren Sessions mit schweren Objektiven echt unangenehm werden.
Viele Canon- und Nikon-Modelle haben einen kleineren Griff als ihre Spiegelreflex-Pendants. Canon legt bei den neuen R-Serien oft Wert auf tiefe, aber schmale Handgriffe. Nikon setzt bei der Z-Serie mehr auf eine rundere Form, aber auch hier bleibt der Platz für den kleinen Finger manchmal knapp. Wenn du mit Handschuhen fotografierst, rutschen die Knöpfe gern mal unter den Fingern weg.
Was viele unterschätzen: Spiegellose Modelle sparen häufig an der Anzahl der Tasten und Drehräder. Die wichtigsten Einstellungen sind oft nur übers Menü erreichbar. Bei DSLRs gibt’s für ISO, Weißabgleich oder Fokusmodus fast immer einen eigenen Knopf. Wer schnell reagieren will, kann bei spiegellosen Systemen also ins Schwitzen kommen.
Modell | Gewicht (mit Akku) | Griffhöhe | Anzahl Funktionstasten |
---|---|---|---|
Canon EOS R8 | 461 g | 60 mm | 3 |
Nikon Z6 II | 705 g | 68 mm | 4 |
Canon EOS 90D (DSLR) | 701 g | 80 mm | 5 |
Du solltest beim Kauf unbedingt mal testen, wie die Kamera wirklich in der Hand liegt. Viele Fotohändler lassen Probeanfassen zu. Wenn du mit großen Teleobjektiven arbeiten willst, kann ein Klemmgriff (Grip) helfen, das Gewicht besser zu balancieren. Auch ein Gurt, der das Gewicht verteilt, wird schnell Gold wert.
Wenn du dich fragst, welche Marke bei Mirrorless Kamera Nachteilen weniger Schwächen zeigt, lohnt sich ein klarer Blick auf die wichtigsten Punkte. Sowohl Canon als auch Nikon wollen im spiegellosen Bereich vorn mitspielen – aber beide machen einiges anders.
Bei der Akkulaufzeit hat Canon oft leicht die Nase vorn, vor allem bei neueren Modellen wie der EOS R6 Mark II. Im Labor-Test schaffte die Kamera ungefähr 580 Aufnahmen pro Ladung. Die Nikon Z6 II kommt da mit etwa 410 Aufnahmen nicht ganz dran. Auch bei längeren Shootings ist das ein echter Unterschied.
Modell | Akkulaufzeit (CIPA) | Sucher-Auflösung | Anzahl nativer Objektive (2025) |
---|---|---|---|
Canon EOS R6 Mark II | ca. 580 Fotos | 3,69 Mio. Punkte | ~35 |
Nikon Z6 II | ca. 410 Fotos | 3,69 Mio. Punkte | ~24 |
Beim Sucher schenken sich beide wenig. Canon und Nikon bieten derzeit ähnliche Auflösungen, das Bild ist jeweils klar und flüssig – im Handling ist hier kein dramatischer Unterschied.
Thema Objektive: Nikon hat 2025 etwas weniger native Z-Mount-Objektive im Angebot als Canon für den RF-Mount. Bei Spezialobjektiven wie Super-Tele oder günstigen Festbrennweiten hat Canon die Nase leicht vorn. Adapter helfen, aber da gibt es auch mal Kompatibilitätsprobleme, zum Beispiel beim Autofokus.
Spannend wird’s bei der Bedienung: Viele Umsteiger sagen, Nikons spiegellose Modelle liegen mindestens so gut in der Hand wie die alten DSLRs – das gilt vor allem für große Hände. Canon punktet eher bei der Menüführung, die viele als etwas intuitiver empfinden.
Hier ein schneller Überblick, wo die Marken jeweils oft besser dastehen:
Entscheidend ist am Ende meistens, was du brauchst: Viel Auswahl? Lange Laufzeit? Oder machst du eh nie mehr als 200 Fotos am Stück? Egal für welchen Hersteller du dich entscheidest, informiere dich vorher über das Zubehör- und Objektivangebot. Und probier im Laden einfach mal aus, was besser in der Hand liegt – das kann überraschend viel ausmachen!
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