Wenn Fashion‑Fotografen professionelle Bildgestalter, die Modebilder für Magazine, Marken und Laufstege produzieren ein Shooting abschließen, beginnt die eigentliche Arbeit erst. Die Frage, ob sie ihre Aufnahmen noch bearbeiten, ist dabei keine Kalauer‑Frage - die Fashion‑Fotografen Bildbearbeitung entscheidet über den finalen Look, den wir später auf den Seiten sehen.
Modebilder leben von Perfektion. Ein Model, das exakt im gewünschten Licht steht, ein Stoff, der sich wie geplant bewegt, und Farben, die den Marken‑Look treffen - das alles lässt sich selten schon beim Fotografieren komplett erreichen. Durch die Nachbearbeitung können Licht, Farben und Details exakt abgestimmt werden. So entstehen Bilder, die nicht nur technisch sauber, sondern auch emotional ansprechend sind.
Ein klassisches Beispiel: Bei einem Laufsteg‑Shootings entsteht oft ein leicht überbelichteter Hintergrund, weil die Lichter stark sind. In der Nachbearbeitung wird dann gezielt das "Blown‑Out"‑Signal reduziert, sodass die Silhouette des Models klar bleibt und die Textur des Stoffes hervorgehoben wird.
Die meisten Fashion‑Fotografen arbeiten mit einer Kombination aus drei Hauptprogrammen. Die erste Wahl ist das RAW‑Format, weil es den größtmöglichen Spielraum für Korrekturen bietet. Danach kommen spezialisierte Bildbearbeitungs‑Software zum Einsatz:
Einige setzen zudem Affinity Photo kostengünstige Alternative zu Photoshop mit vielen Retusche‑Features ein, vor allem wenn das Budget eng ist.
Dieser Workflow ist nicht starr; je nach Projekt können Schritte entfallen oder umgekehrt intensiver ausfallen. Dennoch zeigen die meisten Profis, dass die Nachbearbeitung ein integraler Teil des kreativen Prozesses ist.
Die gängigsten Techniken lassen sich in drei Kategorien einteilen:
Ein interessanter Trick ist das „Dodging“ von glänzenden Accessoires, um Reflexionen zu reduzieren, ohne das gesamte Bild zu überbelichten.
Vorteile
Nachteile
Der Schlüssel liegt also im bewussten Einsatz der Werkzeuge - genug, um das Bild zu perfektionieren, aber nicht so viel, dass die Authentizität verloren geht.
Ein weiterer Pro‑Tipp: Nutze “Smart Objects“ in Photoshop, um nicht destruktiv zu arbeiten. So kannst du jederzeit zurück zu einer früheren Version springen.
Kurz gesagt: Ja, Fashion‑Fotografen bearbeiten ihre Bilder - und zwar fast immer. Die Nachbearbeitung ist kein nachträglicher Fix, sondern ein integraler Schritt, um die Vision des Modedesigners, der Agentur und des Fotografen zu vereinen. Wer das Handwerk der Bildbearbeitung meistert, schafft Bilder, die nicht nur gut aussehen, sondern auch Markenwerte transportieren.
Programm | Preis (Einmallizenz) | Plattform | Stärken für Modefotografie |
---|---|---|---|
Adobe Photoshop | ~€239,99 (Jahresabo) | Windows, macOS | Fein‑Retusche, Compositing, umfangreiche Plug‑ins |
Adobe Lightroom | ~€119,99 (Jahresabo) | Windows, macOS, iOS, Android | Schnelle globale Korrekturen, Preset‑Workflow |
Capture One | ~€299 (Einmallizenz) / €20/Monat | Windows, macOS | Hauttönungs‑Engine, farbgenaue RAW‑Entwicklung |
Affinity Photo | ~€54,99 (Einmalzahlung) | Windows, macOS, iPad | Kostengünstig, fast alle Photoshop‑Features |
RAW liefert den größten Dynamikumfang und die meisten Korrekturmöglichkeiten. Für professionelle Modeaufträge ist es fast ein Muss, weil Licht‑ und Farbkorrekturen später entscheidend sind.
Das variiert stark: Eine schnelle Korrektur kann 5‑10Minuten dauern, während ein hochkomplexes Composite (z.B. mit mehreren Hintergründen) 30‑60Minuten oder mehr beansprucht.
Für reine Farb‑ und Belichtungskorrekturen reicht Lightroom oder Capture One oft aus. Photoshop wird dann nötig, wenn präzise Retusche, Maskierung oder Compositing gefordert ist.
Nutze das Vorher‑Nachher‑Toggle, arbeite mit Ebenen und halte dich an ein festes Lookbook‑Template. Wenn das Bild nach den Korrekturen stark von den unbearbeiteten Rohdaten abweicht, hast du wahrscheinlich zu viel bearbeitet.
Extrem wichtig. Ohne korrekten Monitor sieht das Endprodukt auf anderen Geräten anders aus, was zu Fehlinterpretationen bei Kunden und Druckereien führt.
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