Also, fangen wir an! Die Fashion Week ist ein Highlight im Kalender vieler Fotografen. Mit den schillernden Laufstegen und dem Blitzlichtgewitter könnte man meinen, dass der Glamour auch in üppigen Bezahlungen widergespiegelt wird. Aber der Schein kann trügen – nicht alle Fotografen erhalten automatisch ein gehäuftes Goldtöpfchen für ihre Arbeit. Manche sind fest angestellt, andere arbeiten auf Freelance-Basis und wieder andere – man glaubt es kaum – schnappen sich die Gelegenheit für die reine Freude an der Kunst und um ihr Portfolio zu bereichern.
Eine Tatsache im Schnappschuss-Universum der Fashion Week: Es gibt keine Einheitslösung für die Bezahlung. Fest angestellte Fotografen bei großen Medienhäusern oder Modemagazinen bekommen oft ein regelmäßiges Gehalt plus Spesen und vielleicht – wenn die Glücksgöttin Fortuna ein Auge zudrückt – ein nettes Bonuspaket. Freelancer hingegen verhandeln den Preis für jeden Shot individuell. Das kann bedeuten, dass man mal einen lukrativen Auftrag landet und ein anderes Mal für einen Handshake und ein paar nette Worte arbeitet.
Die Bezahlung hängt von vielen Faktoren ab, sowas wie persönliche Erfahrung, Netzwerk, Verhandlungsgeschick und, nun ja, Mutter Fortuna, die oben schon erwähnt wurde. Manche Fotografen haben das Glück, einen festen Kundenstamm oder langfristige Verträge zu haben, während andere sich von Auftrag zu Auftrag hangeln. Auch das Renommee des Events spielt eine Rolle: Bei Top-Events wie der Paris Fashion Week hört man die Kassen eher klingeln als bei kleineren Veranstaltungen.
Mein Tipp an alle aufstrebenden Fotografen: Netzwerken ist das A und O! Und nein, damit meine ich nicht, dass ihr euch auf Instagram von euren Followern feiern lassen sollt, sondern echtes, schweißtreibendes Networking. Besuch Fachveranstaltungen, knüpfe Kontakte in der Branche und ja, leiste auch mal unbezahlte Arbeit, um dein Können zu zeigen. Zeige Engagement und Flexibilität – vielleicht sogar die Bereitschaft, die ungeliebte Ausrüstung eines anderen Fotografen zu schleppen – es könnte eure Eintrittskarte in die Welt der bezahlten Aufträge sein.
Ich erinnere mich an eine Begebenheit, wo meine Kleine, Tilda, bei einer lokalen Fashion Show mehr Aufmerksamkeit bekam als die Models. Sie tanzte vor den Fotografen, die sich prompt in Kinderfotografen verwandelten und sie wurde zum Star des Abends. Einer der Fotografen erzählte mir später, dass er solche Momente nie berechnen würde – für ihn war es das Salz in der Suppe des Fotografendaseins.
Zu denken, dass das Leben eines Fashion Week-Fotografen nur aus Glamour besteht, ist wie zu hoffen, dass Schokolade keine Kalorien hat – eine nette Vorstellung, aber weit von der Realität entfernt. Die Arbeitstage sind lang und anstrengend, man muss ständig auf den Beinen sein, durch Menschenmengen navigieren und das perfekte Bild festhalten – und das alles oft unter hohem Zeitdruck. Außerdem ist der Wettbewerb erbittert und ohne ein dickes Fell könnten die ständigen Absagen einem die Lust auf den Beruf gründlich verderben.
Doch trotz der Herausforderungen gibt es auch die Belohnungen. Die Freude, eine perfekte Momentaufnahme einzufangen, die Bewunderung der Kollegen, oder die Möglichkeit, aufregende Orte zu besuchen und interessante Persönlichkeiten zu treffen. Diese Momente sind es, die Fotografen immer wieder zur Kamera greifen lassen, trotz aller Widrigkeiten. Für viele ist es die Liebe zur Fotografie, die sie antreibt und der Stolz, wenn ihre Werke veröffentlicht werden, egal ob das bedeutet, dass sie dafür bezahlt wurden oder nicht.
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