Fotos verkaufen: So geht’s wirklich einfach

Jeder kennt den Moment: Die Speicherkarte ist voll, das Handy platzt fast – richtig gute Fotos, aber sie verschwinden irgendwo im digitalen Nirwana. Dabei suchen Agenturen, Firmen oder Privatleute ständig nach starken Motiven. Verkaufsportale wie Shutterstock, Adobe Stock oder EyeEm machen es echt simpel, eigene Bilder einzustellen und damit Geld zu verdienen. Hochladen, Titel vergeben, Schlagwörter setzen – viele Accounts sind in ein paar Minuten eingerichtet.

Wichtig: Mit Urlaubsfotos allein wird‘s schwierig, denn Standardmotive überlaufen diese Plattformen. Du hast bessere Chancen mit klaren Motiven, saisonalen Themen (wie Festivals, Feiertage oder Trends), oder Bildern, die ein Problem lösen – zum Beispiel für Werbung, Blogs oder Präsentationen. Auch Alltagsmomente, wenn sie hochwertig eingefangen sind, kommen überraschend gut an.

Wege, deine Fotos online zu verkaufen

Du willst mit deinen Fotos Geld verdienen und fragst dich, wie das konkret gehen soll? Es gibt ein paar ziemlich klare Wege, wie das heute funktioniert – egal, ob du mit dem Handy oder der Spiegelreflex unterwegs bist. Die einfachste Methode sind sogenannte Stock-Plattformen. Dort kannst du deine besten Aufnahmen hochladen und andere dürfen sie gegen eine Gebühr nutzen.

Die bekanntesten Namen sind Shutterstock, Adobe Stock und iStock. Diese Plattformen funktionieren ähnlich: Du legst ein kostenloses Profil an, lädst deine Fotos hoch, schreibst kurze Beschreibungen und setzt passende Schlagwörter. Jedes Mal, wenn jemand eines deiner Bilder kauft oder lizenziert, bekommst du einen Anteil vom Verkaufspreis.

  • Shutterstock zählt zu den größten Plattformen weltweit und zahlt je nach Erfahrung und Download-Zahlen zwischen 15% und 40% Provision pro Verkauf. Die Auszahlungsgrenze liegt bei 35 US-Dollar.
  • Adobe Stock zahlt meist pauschal 33% an Fotografen aus und lässt sich hervorragend in Photoshop und Lightroom integrieren. Das spart dir Zeit beim Hochladen.
  • EyeEm verbindet die Community-Idee mit dem Verkauf von Bildern und hat Partnerschaften mit Getty Images. Besonders beliebt sind dort kreative und moderne Motive.

Du willst lieber Kontrolle und suchst nach Alternativen abseits der Massenplattformen? Dann könntest du einen eigenen Online-Shop mit Tools wie Shopify, Wix oder direkt über WordPress aufziehen. Der Vorteil: Du legst die Preise selbst fest und zahlst keine oder nur kleine Provisionen. Dafür brauchst du aber mehr Zeit für Marketing und musst dich um Steuern und Rechtliches selbst kümmern.

Ein kleiner Geheimtipp: Instagram und Facebook sind nicht bloß Showroom, sondern können echte Verkaufskanäle sein. Dort haben mich schon oft Anfragen erreicht, ob meine Fotos auf Leinwand oder als Download zu haben sind. Ein kurzer Hinweis in deiner Bio reicht manchmal aus, um ins Gespräch zu kommen.

Am Anfang lohnt es sich, verschiedene Wege parallel zu testen. Nicht jede Plattform passt zu jedem Stil und nicht jedes Motiv verkauft sich überall gleich gut. Beobachte, wo deine Bilder gefragt sind und konzentriere dich dann auf die Kanäle, die für dich am besten laufen. Das spart Nerven und steigert den Anteil an Verkäufen von Fotos verkaufen deutlich.

Was du über Bildrechte wissen musst

Wer eigene Fotos verkaufen will, stößt früher oder später auf das Thema Bildrechte. Hier fallen viele auf die Nase, weil sie denken: "Ist ja mein Foto, also darf ich alles damit machen." Ganz so einfach ist es nicht. Es gibt ein paar Regeln, die du unbedingt kennen solltest – sonst kann’s Ärger geben.

Zuerst: Das Urheberrecht liegt immer beim Fotografen. Niemand darf dein Bild ohne Erlaubnis nutzen, aber umgekehrt musst du auch aufpassen, was überhaupt verkauft werden darf. Besonders heikel wird’s, wenn Menschen auf dem Bild zu erkennen sind. Für jedes solche Foto brauchst du eine Model-Freigabe, auch Model Release genannt. Sonst lehnen die meisten Plattformen dein Bild ab.

  • Fotos verkaufen mit bekannten Marken, Logos oder Gebäuden wie dem Eiffelturm (nachts!)? Besser nicht. Viele bekannte Bauwerke, Kunstwerke und Produkte sind rechtlich geschützt. Hier brauchst du oft eine separate Erlaubnis.
  • Bei Veranstaltungen wie Konzerten gibt es oft sogar ein generelles Fotoverbot. Ohne Erlaubnis riskiert man Abmahnungen.
  • Pass gut auf bei Bildern von Kindern, die brauchen immer eine schriftliche Einwilligung von beiden Elternteilen.

Wer unsicher ist, dem helfen viele Stock-Plattformen mit Infos und Vorlagen für Model und Property Releases. Trotzdem: Am besten nie einfach irgendwas hochladen, was du nicht selbst geschossen hast oder was andere Persönlichkeitsrechte verletzt.

Bildtyp Was brauchst du? Ohne geht’s?
Pures Landschaftsbild Nichts weiter (außer private Grundstücke) Ja
Foto von Menschen Model Release Nein
Gebäude/Marken gut sichtbar Property Release Oft nein
Kunst im Bild Urheber Einverständnis Nein

Klingt nach viel Bürokratie, aber es lohnt sich. Bei Problemen haften immer die Fotografierenden. Lieber einmal zu viel Freigaben holen als später Stress haben.

Tipps für mehr Verkäufe

Tipps für mehr Verkäufe

Wer öfter Geld mit seinen Fotos verdienen will, sollte auf ein paar Dinge achten. Das fängt schon beim Bild selbst an und endet nicht bei der Präsentation auf der Plattform. Einfach nur auf „Hochladen“ klicken reicht meistens nicht.

  • Fotos verkaufen klappt besser, wenn Bilder technisch einwandfrei sind. Heißt: scharf, richtig belichtet, kein Rauschen.
  • Achte auf aktuelle Trends. Bilder von Homeoffice, Nachhaltigkeit oder vegetarischem Essen verkaufen sich seit ein paar Jahren viel besser als Fotos von langweiligen Landschaften. Schau mal, welche Themen gerade nachgefragt werden – viele große Portale veröffentlichen regelmäßig Trendlists.
  • Verwende aussagekräftige Schlagwörter („Tags“). Je besser die Schlagwörter, desto schneller finden Kunden dein Bild. Oft hilft es, sogar an Synonyme und Alltagsbegriffe zu denken.
  • Lade mehrere Variationen eines Motivs hoch. Mal Hochformat, mal Quer, mal mit, mal ohne Menschen. Dadurch hast du größere Chancen, dass jemand genau deine Variante braucht.
  • Lass ab und zu Menschen auf den Bildern zu sehen sein – auf Stock-Seiten verkaufen sich Fotos mit echten Leuten (die am besten noch einen Model-Release unterschrieben haben) nachweislich besser.

Viele denken, ausgefallene Motive verkaufen sich am besten. Tatsächlich liegen laut Adobe Stock Business-Fotos ganz weit vorne – Schreibtische, Konferenzen, Keep It Simple!

PlattformBeste Jahreszeit für UploadsDurchschnittlicher Verdienst pro Download
ShutterstockOktober bis Dezember0,25 bis 2 €
Adobe StockFrühjahr0,33 bis 3 €
EyeEmSommerab 1 € (bis zu 50% vom Verkaufspreis)

Pro-Tipp: Nutze Social Media, um deine Bilder noch bekannter zu machen. Viele kaufen ein Foto, weil sie’s auf Instagram gesehen haben und deine Bildsprache mögen. Es lohnt sich auch, in Facebook-Gruppen rund um Stockfotografie zu stöbern – da teilen Leute ihre Erfahrungen, manchmal gibt’s sogar Hinweise auf spezielle Bildwünsche von Agenturen.

Steuern und der Papierkram

Viele fangen motiviert an, aber spätestens beim Finanzamt vergeht der Spaß schnell. Wer Fotos verkaufen will, muss nämlich ein paar Regeln beachten, sonst kann es teuer werden. Ob Hobby oder Nebenverdienst – sobald du Geld für deine Bilder bekommst, zählt das steuerlich als Einkommen. Auch Plattformen wie Shutterstock oder Adobe Stock melden mittlerweile Daten an die Behörden.

Als Erstes solltest du beim zuständigen Finanzamt Bescheid sagen, dass du Einnahmen durch den Fotoverkauf planst. Für kleinere Beträge reicht oft ein Formular für „kleingewerbliche Tätigkeit“. Liegt dein Jahresumsatz unter 22.000 Euro (Stand: 2025), genügt die Kleinunternehmerregelung – das heißt, du sparst dir die Umsatzsteuer. Liegt der Umsatz darüber, musst du eine Umsatzsteuer-ID beantragen und auf deinen Rechnungen ausweisen.

So geht der Papierkram einfacher:

  • Trenne Einnahmen: Für private Ausgaben und Geschäftliches am besten separate Konten nutzen.
  • Dokumentiere Verkäufe: Jede Buchung von Stockseiten und Direktverkäufen immer abspeichern – Excel-Liste reicht erstmal völlig.
  • Aufbewahrungspflicht: Belege und Verträge mindestens 10 Jahre aufheben. Im Zweifel will das Finanzamt alles schwarz auf weiß sehen.
  • Steuererklärung nicht vergessen: Nebeneinkommen aus Fotografie kommt in die Anlage S (Selbstständige) oder G (Gewerbe), je nach deinem Status.

Wer ins Ausland verkauft, denkt am besten an die sogenannten „Reverse-Charge-Regelungen“. Heißt: Bei Verkäufen an Firmen im Ausland bleibt meistens die Umsatzsteuerpflicht bei denen, nicht bei dir. Klingt kompliziert? Nach dem dritten Mal hast du es raus – notfalls hilft ein Steuerberater.

Einkommen (€)Steuerliche Regelung
Bis 410/Jahrmeist steuerfrei (Übungsleiterpauschale, als Privatperson)
Bis 22.000/JahrKleinunternehmer, keine Umsatzsteuer nötig
Über 22.000/JahrReguläres Gewerbe, Umsatzsteuerpflicht

Klar, Büroarbeit ist nicht sexy. Aber das ist schnell gemacht, wenn man von Anfang an ein System hat. Ich schnapp mir bei sowas gern einen Tee und blocke mir eine Stunde im Monat – dann bleibt der Stress aus und die Fotos machen auch als Nebenjob Spaß.

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