Du hast ein gutes Händchen für Bilder und fragst dich, ob du damit ein eigenständiges Unternehmen aufbauen kannst? Die gute Nachricht: Du brauchst kein riesiges Startkapital, um loszulegen. Wichtig ist, dass du klar definierst, welche Art von Fotografie du anbieten willst und wie du deine Kunden überzeugst.
Ein einfacher Businessplan reicht am Anfang: Schreib auf, welche Leistungen du anbietest (Portraits, Hochzeiten, Produktfotos usw.), wer deine Zielgruppe ist und wie du dich von der Konkurrenz abheben willst. Notiere deine Preisvorstellungen und erstelle eine grobe Kalkulation, die Kosten für Ausrüstung, Software, Versicherungen und Steuern berücksichtigt.
Rechtlich musst du entscheiden, ob du als Einzelunternehmer, GbR oder GmbH starten willst. Für die meisten Anfänger ist die Einzelunternehmung die leichteste Lösung – du meldest dich beim Finanzamt, bekommst deine Steuernummer und bist sofort startklar. Vergiss nicht die Betriebshaftpflichtversicherung; sie schützt dich, falls ein Kunde mit einem Bild nicht zufrieden ist oder ein Schaden entsteht.
Ein Gewerbeschein ist Pflicht, sobald du regelmäßig Geld für Fotodienstleistungen einnimmst. Der Antrag kostet meist um die 20 Euro und kann online erledigt werden. Sobald das Amt den Schein ausgestellt hat, kannst du Rechnungen schreiben und Vorsteuer geltend machen, wenn du umsatzsteuerpflichtig bist.
Deine ersten Kunden kommen wahrscheinlich aus dem persönlichen Netzwerk – Freunde, Familie, lokale Unternehmen. Zeig ihnen dein Portfolio, das du entweder auf einer eigenen Website oder auf Plattformen wie Instagram bereitstellst. Gute Bilder sprechen schneller als lange Texte, also achte darauf, dass deine besten Aufnahmen sofort sichtbar sind.
Für die Preisgestaltung lohnt sich ein Blick auf die Konkurrenz. Recherche, was andere Fotografen in deiner Region für ähnliche Aufträge verlangen. Setze deine Preise nicht zu niedrig an – du musst deine Kosten decken und Zeit für Nachbearbeitung einrechnen. Eine gängige Methode ist, den Stundensatz zu bestimmen (z. B. 50 €) und dann die voraussichtliche Arbeitszeit plus Ausrüstungspauschale zu addieren.
Ein weiteres Tool ist das Angebot von Paketpreisen: Ein Basis‑Paket für ein kurzes Shoot, ein Premium‑Paket mit vielen bearbeiteten Bildern und einem Fotobuch. Pakete machen es Kunden leichter, Entscheidungen zu treffen, und du hast von Anfang an Klarheit über den Verdienst.
Marketing ist heute fast immer online. Erstelle einen Blogbeitrag zu einem deiner Shootings, zeig Vorher‑Nachher-Bilder und erkläre, warum du die richtige Wahl bist. Nutze Facebook‑Gruppen aus deiner Stadt, um lokale Aufträge zu finden, und hinterlasse dort ein paar deiner besten Bilder. Google‑My‑Business ist kostenlos und sorgt dafür, dass du bei lokaler Suche gleich angezeigt wirst.
Ein kleiner Tipp: Biete am Anfang ein kostenloses Mini‑Shoot an, um Referenzen zu sammeln. Das funktioniert besonders gut bei Hochzeiten, wo du als zweiter Fotograf auftreten kannst. Du bekommst echte Bilder für dein Portfolio und steigst gleichzeitig in ein Netzwerk ein.
Finanzen im Blick zu behalten, ist genauso wichtig wie das Fotografieren. Nutze ein einfaches Tabellenblatt, um Einnahmen und Ausgaben zu tracken. So erkennst du sofort, ob du im Plus bist und kannst rechtzeitig gegensteuern.
Wenn du diese Schritte durchgehst, hast du eine solide Basis für dein Fotografieunternehmen. Der Schlüssel ist, dran zu bleiben, kontinuierlich besser zu werden und aktiv nach Aufträgen zu suchen. Dein nächster Schritt? Schreib noch heute deinen Businessplan, mach ein paar Testshootings und poste die Ergebnisse online. Dann kommt das Geschäft von selbst.“
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