Warum wählen Menschen Canon statt Sony?

Wenn du dich für eine neue Kamera entscheidest, stehst du vor einer Wahl, die mehr ist als nur Technik. Es geht um Gewohnheit, Vertrauen und das Gefühl, dass die Kamera einfach passt. Viele Fotografen, egal ob Profi oder Hobbyist, bleiben bei Canon - selbst wenn Sony technisch überlegen scheint. Warum? Es ist nicht nur das Bild. Es ist die Erfahrung.

Die Linse, die du schon kennst

Canon hat seit den 1980er Jahren EF-Linsen entwickelt. Heute gibt es über 150 verschiedene EF- und RF-Objektive. Wenn du eine Canon-Kamera kaufst, hast du Zugang zu einem Ökosystem, das Jahrzehnte gewachsen ist. Du findest gebrauchte Objektive auf eBay, in Second-Hand-Läden oder von Kollegen - und sie funktionieren mit deiner neuesten Kamera. Sony hat zwar auch eine gute Linse-Auswahl, aber viele ihrer E-Mount-Objektive sind neu. Und wenn du ein altes Minolta-Objektiv hast? Bei Canon kannst du es oft mit einem Adapter nutzen. Bei Sony? Nicht immer.

Der Autofokus, der verlässlich ist

Sony führt bei Autofokus-Technik oft an - mit Eye-AF, Tier-Erkennung und schnellen Tracking-Algorithmen. Aber Canon hat etwas, das Sony lange nicht hatte: Konsistenz. Canon’s Dual Pixel CMOS AF funktioniert in fast jeder Lichtsituation gleich gut. Es stürzt nicht ab, wenn du bei Dämmerung porträtiert. Es verliert nicht den Fokus, wenn dein Modell sich plötzlich bewegt. Bei Sony hast du oft den Eindruck, dass der Autofokus „denkt“ - und manchmal falsch entscheidet. Canon denkt nicht. Es folgt einfach. Für Wedding-Fotografen, die 12 Stunden am Tag arbeiten, ist das kein kleiner Vorteil. Es ist der Grund, warum sie nicht wechseln.

Die Bedienung - kein Lernen, sondern Gewohnheit

Stell dir vor, du hast 20 Jahre mit einer Canon 5D Mark IV gearbeitet. Du kennst jede Taste, jedes Rad, jede Menüposition. Jetzt kommt eine Sony A7 IV. Alles ist anders. Der Modus-Drehknopf ist woanders. Das Menü ist wie ein Smartphone. Du suchst nach der Belichtungskompensation - und findest sie erst nach fünf Minuten. Canon hält an seiner Logik fest. Die Menüs sind nicht perfekt, aber sie sind vertraut. Für viele Fotografen ist das wichtiger als ein besseres Display. Du willst nicht denken. Du willst fotografieren.

Farben, die man kennt

Canon hat eine eigene „Farb-Seele“. Die JPEG-Ausgabe hat einen warmen, lebendigen Ton - besonders bei Hauttönen. Das ist kein Zufall. Es ist Absicht. Canon hat jahrzehntelang mit Fotografen, Agenturen und Druckereien zusammengearbeitet, um diese Farben zu perfektionieren. Sony versucht, neutral zu sein. Und das ist technisch korrekt. Aber wenn du ein Portrait in der Sonne machst und das Bild direkt aus der Kamera an den Kunden schickst, dann will er nicht „neutral“. Er will, dass seine Haut glüht. Canon gibt ihm das. Sony gibt ihm eine Datei. Und oft muss der Fotograf später stundenlang in Lightroom korrigieren.

Vergleich: Zufriedener Canon-Nutzer neben verunsichertem Sony-Nutzer vor Kameramenüs.

Der Kundenservice - und die Reparatur

Wenn deine Kamera kaputtgeht, willst du sie schnell wiederhaben. Canon hat Reparaturzentren in fast jeder größeren Stadt in Deutschland. Du kannst deine Kamera am Montagmorgen bringen und am Mittwoch wieder abholen. Sony hat oft nur zentrale Zentren - in Frankfurt oder München. Du musst deine Kamera per Post schicken. Und dann wartest du zwei Wochen. Bei Canon gibt es auch eine „Express-Reparatur“ für Profis - für 50 Euro bekommst du eine Ersatzkamera am nächsten Tag. Sony hat das nicht. Das ist kein technischer Unterschied. Das ist ein Service-Unterschied. Und der zählt, wenn du einen Auftrag hast und keine Kamera.

Die Community - du bist nicht allein

Gehe in einen Fotokurs. Schau auf Instagram. Geh auf Fotoforen. Wie viele Menschen reden über ihre Sony? Weniger. Wie viele über ihre Canon? Viele. Warum? Weil Canon seit 50 Jahren die meistverkaufte Kamera-Marke ist. Du findest Tutorials, Ersatzteile, Anleitungen, YouTube-Videos - alles für Canon. Wenn du ein Problem hast, hast du eine Chance, es zu lösen. Bei Sony musst du oft selbst rausfinden, wie etwas funktioniert. Die Community ist nicht nur ein Ort zum Austausch. Sie ist ein Sicherheitsnetz.

Die Preise - nicht immer günstiger

Sony wirbt oft mit „mehr Leistung für weniger Geld“. Aber schau genauer. Ein Canon R6 Mark II mit 24 Megapixel und gutem Autofokus kostet etwa 1.900 Euro. Ein Sony A7 IV mit 33 Megapixel und besserem Sensor kostet auch 1.900 Euro. Die Preise sind fast gleich. Und wenn du die Objektive mitrechnest? Canon RF-Objektive sind teurer als Sony E-Mount-Objektive? Nein. Die Preise liegen oft im gleichen Bereich. Der Preisvorteil von Sony ist ein Mythos - außer bei Einsteiger-Modellen. Aber wer kauft eine Kamera nur für den Preis?

Reparaturwerkstatt mit Canon-Kamera, die zurückgegeben wird, während Sony-Kamera versandt wird.

Was Sony besser macht - und warum es nicht reicht

Sony hat den kleineren Sensor in Vollformat-Kameras perfektioniert. Die Bildqualität bei hohen ISO-Werten ist besser. Die Kamera ist leichter. Der Akku hält länger. Und der elektronische Sucher ist schärfer. All das ist wahr. Aber diese Vorteile sind technisch. Sie ändern nicht die Erfahrung. Ein Fotograf, der seit 15 Jahren mit Canon arbeitet, will nicht nur bessere Daten. Er will Vertrautheit. Er will, dass die Kamera ihm vertraut ist - wie ein Werkzeug, das er seit Jahren in der Hand hat. Sony bietet mehr Technik. Canon bietet mehr Sicherheit.

Wer sollte Sony wählen?

Nicht jeder sollte Canon wählen. Wenn du ein Videograf bist, der 8K mit 10-Bit aufnimmt, ist Sony die bessere Wahl. Wenn du Landschaftsfotografie machst und extrem hohe Auflösung brauchst, ist die Sony A7R V besser. Wenn du von der Grundschule an mit digitaler Fotografie aufgewachsen bist und nie eine Filmkamera berührt hast, dann ist Sony vielleicht die einfachere Wahl. Aber wenn du deine erste Kamera kaufst - und du willst, dass sie dir über zehn Jahre treu bleibt - dann ist Canon die sicherere Entscheidung.

Die wahre Frage

Es geht nicht darum, welche Kamera besser ist. Es geht darum, welche Kamera du nicht mehr wechseln willst. Canon hat nicht gewonnen, weil es technisch perfekt ist. Es hat gewonnen, weil es verlässlich ist. Weil es vertraut ist. Weil es dich nicht zum Lernen zwingt. Weil es dich nicht im Stich lässt, wenn du es am meisten brauchst. Und das - das ist der Grund, warum Menschen heute noch Canon wählen.

Warum bleiben viele Fotografen bei Canon, obwohl Sony technisch besser ist?

Weil Canon ein vertrautes Ökosystem bietet: Objektive, Bedienung, Farbgebung und Reparaturdienste, die seit Jahrzehnten konsistent sind. Technische Überlegenheit zählt weniger als Verlässlichkeit und Gewohnheit - besonders bei Profis, die jeden Tag fotografieren.

Ist Canon teurer als Sony?

Nein, nicht wirklich. Die Preise für Vollformat-Kameras von Canon und Sony liegen fast identisch. Canon-Objektive sind nicht deutlich teurer als Sony-Objektive. Der Preisunterschied ist oft nur ein Marketing-Mythos. Der wahre Unterschied liegt im langfristigen Wert - durch gebrauchte Ausrüstung und Reparaturmöglichkeiten.

Welche Marke ist besser für Anfänger?

Canon ist oft besser für Anfänger, weil die Bedienung intuitiver ist und es mehr kostenlose Lernressourcen gibt. Sony ist komplexer und erfordert mehr Eigenrecherche. Wenn du dich nicht mit Technik beschäftigen willst, ist Canon die einfachere Wahl.

Sollte ich von Canon zu Sony wechseln, wenn ich Videografie mache?

Ja, wenn du professionell Video machst. Sony hat bessere Video-Funktionen: höhere Bitraten, bessere Farbtiefe, mehr Aufnahmemodi und weniger Überhitzung. Canon hat sich verbessert, aber Sony ist immer noch die erste Wahl für Videografen, die auf Qualität und Flexibilität angewiesen sind.

Kann ich alte Canon-Objektive mit neuen Kameras nutzen?

Ja, fast alle EF-Objektive von Canon funktionieren mit neuen RF-Kameras mit einem einfachen Adapter. Du kannst deine alten Linsen weiter nutzen - und das spart Geld. Sony bietet keine vergleichbare Kompatibilität mit älteren Systemen.

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