Wenn du dich fragst, welche Kamera die meisten YouTube-Creator nutzen, dann bist du nicht allein. Tausende Anfänger schauen sich Videos an, um herauszufinden, welche Ausrüstung wirklich funktioniert - nicht die teuerste, nicht die neueste, sondern die, die zuverlässig Ergebnisse liefert. Die Antwort ist nicht einfach Canon oder Nikon. Es ist eine Mischung aus beidem - aber mit klaren Trends, die du kennen solltest.
Die Mehrheit nutzt Canon - und das hat einen Grund
Statistiken von Content-Creator-Umfragen aus 2025 zeigen: Mehr als 60 % der YouTuber mit über 100.000 Abonnenten verwenden eine Canon-Kamera. Der Grund? Die Canon EOS R5 und Canon EOS R6 II dominieren die Top-Liste. Warum? Weil sie einfach funktionieren. Canon hat seit Jahren den Fokus auf Video gelegt - nicht nur auf Fotos. Die Autofokus-Systeme erkennen Gesichter, Augen und sogar Tiere mit beeindruckender Genauigkeit. Selbst wenn du dich bewegst, dreht dich die Kamera nicht ab. Das ist kein kleiner Vorteil, wenn du allein vor der Kamera stehst und keine zweite Person hast, die fokussiert.
Canon-Kameras haben auch die beste Integration mit der Software, die Creator wirklich nutzen: OBS, DaVinci Resolve, Premiere Pro. Die Farbprofile sind vorab optimiert für Online-Plattformen. Du musst nicht stundenlang die Farben justieren, um sie auf YouTube gut aussehen zu lassen. Das spart Zeit - und Zeit ist Geld.
Nikon ist stark - aber für eine andere Art von Creator
Nikon hat lange im Schatten von Canon gestanden. Doch seit der Nikon Z6 II und Z8 erschienen, hat sich das geändert. Nikon-Kameras liefern eine tiefere Dynamik, besonders bei Gegenlicht oder in dunklen Räumen. Wenn du Outdoor-Videos machst, oft in der Natur oder bei Sonnenuntergängen, dann ist Nikon die bessere Wahl. Die Z8 kann 8K aufnehmen - und das mit einer Bildstabilisierung, die fast keine Bewegungsunschärfe zulässt. Das ist ideal für Creator, die mit einem Stativ kaum arbeiten und stattdessen mit der Hand filmen.
Aber: Nikon hat eine Lücke. Die Autofokus-Software ist gut - aber nicht so intelligent wie Canon’s. Wenn du viele Interviews drehst oder schnell zwischen verschiedenen Personen wechselst, merkst du den Unterschied. Canon reagiert schneller. Nikon braucht oft einen Sekundenbruchteil länger, um zu fokussieren. Für professionelle Schnittarbeiten ist das ein Problem.
Was ist mit Sony? Und andere Marken?
Du hast vielleicht gehört, dass Sony die beste Kamera für Video hat. Das stimmt - aber nur teilweise. Die Sony A7 IV ist technisch überlegen: bessere Farbtiefe, mehr Bitrate, bessere Codecs. Aber sie ist auch teurer, komplizierter und hat eine schlechtere Benutzeroberfläche. Viele Creator, die nicht aus der Filmbranche kommen, finden Sony überfordern. Die Menüs sind unübersichtlich. Die Batterien halten weniger. Die Kamera ist schwerer.
Andere Marken wie Panasonic oder Fujifilm haben ihre Fans - besonders bei Leuten, die einen bestimmten Look wollen. Fujifilm mit seinen Film-Simulationen ist beliebt bei Lifestyle-Creators. Panasonic mit der S1H ist ein Favorit bei professionellen Dokumentarfilmen. Aber für die meisten YouTube-Creator, die täglich Videos drehen, ist das zu viel Aufwand. Sie wollen einfach: Kamera einschalten, aufnehmen, hochladen. Kein Stress.
Was ist mit älteren Modellen?
Du musst nicht die neueste Kamera kaufen, um erfolgreich zu sein. Viele Creator mit 500.000+ Abonnenten nutzen noch die Canon EOS M50 oder Nikon D750. Beide sind mehr als fünf Jahre alt. Aber sie machen immer noch hervorragende 1080p-Videos. Die Bildqualität ist ausreichend, solange du gut beleuchtest und saubere Audio-Aufnahmen hast. Der größte Fehler? Denken, dass die Kamera alles entscheidet. Sie ist nur ein Teil. Licht, Mikrofon und Schnitt sind wichtiger.
Wenn du gerade anfängst, reicht eine gebrauchte Canon M50 für unter 300 Euro. Du kannst damit genauso viele Zuschauer gewinnen wie mit einer R5 - wenn dein Inhalt gut ist. Viele der größten YouTube-Kanäle in Deutschland haben mit Kameras unter 500 Euro begonnen.
Was ist mit Linsen?
Die Kamera ist nur die Hälfte. Die Linse macht den Unterschied. Die meisten Creator nutzen eine Canon RF 24-105mm f/4 oder eine Nikon Z 24-70mm f/4. Beide sind leicht, gut für Alltag und Studio, und liefern eine natürliche Perspektive. Wenn du Porträts oder nähere Aufnahmen machst, kommt oft eine Canon RF 50mm f/1.8 zum Einsatz - sie ist günstig, scharf und macht das Gesicht toll aus.
Vermeide teure, schwere Objektive, wenn du unterwegs bist. Ein 70-200mm f/2.8 ist für einen YouTube-Kanal mit Interviews oder Tutorials überflüssig. Du brauchst Flexibilität - nicht Leistung, die du nie nutzt.
Wie wählt man die richtige Kamera?
Stell dir diese drei Fragen:
- Wie viel Zeit hast du für die Nachbearbeitung?
- Wo drehst du meistens - im Studio, im Garten, in der Stadt?
- Willst du später auch Filme oder nur kurze Videos machen?
Wenn du wenig Zeit hast und oft allein arbeitest: Canon. Wenn du viel Outdoor-Filmen und Wert auf Bildqualität in schwierigem Licht legst: Nikon. Wenn du technisch versiert bist und bereit bist, mehr Zeit in die Einstellungen zu investieren: Sony.
Keine dieser Kameras ist „besser“. Sie sind nur anders. Und du musst nicht die beste Kamera haben - du musst die richtige für dich finden.
Was ist mit Budget?
Ein Creator mit 10.000 Abonnenten braucht nicht 2.500 Euro für eine Kamera. Ein Budget von 800-1.200 Euro reicht für eine gute Basis: Kamera, Objektiv, Mikrofon, Stativ. Die meisten erfolgreichen Kanäle haben in den ersten 12 Monaten weniger als 1.500 Euro investiert. Der Rest kommt durch Zeit - nicht durch Ausrüstung.
Wenn du 500 Euro hast, kauf eine gebrauchte Canon M50 mit einem 15-45mm-Objektiv. Füge ein Rode VideoMic Go hinzu. Und fange an. Du wirst überrascht sein, wie schnell du lernst - und wie schnell die Zuschauer kommen.
Die Wahrheit über die Kamera
Die meisten YouTube-Creator nutzen Canon - nicht weil es perfekt ist, sondern weil es einfach ist. Nikon ist besser in einigen Bereichen, aber schwerer zu bedienen. Sony ist technisch führend - aber für die meisten nicht praktisch.
Die Kamera ist kein Zauberstab. Sie macht kein Video gut. Du machst das Video gut. Mit einer guten Idee. Mit gutem Licht. Mit einer klaren Botschaft. Mit einem Mikrofon, das deine Stimme sauber aufnimmt. Mit einem Schnitt, der den Zuschauer nicht langweilt.
Wenn du heute anfängst: Kauf keine Kamera, die du nicht verstehst. Kauf keine, die du nicht liebst. Und vergiss nicht: Die beste Kamera ist die, die du mitnimmst - und die du benutzt.
Welche Kamera ist am besten für Anfänger auf YouTube?
Für Anfänger ist die Canon EOS M50 eine der besten Wahl. Sie ist leicht, hat einen guten Autofokus, nimmt 1080p-Videos auf und kostet unter 300 Euro gebraucht. Du kannst damit sofort loslegen, ohne in komplizierte Einstellungen einzusteigen. Wichtig ist nicht die Kamera, sondern dass du regelmäßig Videos machst.
Ist Nikon wirklich schlechter als Canon für YouTube?
Nein, Nikon ist nicht schlechter - aber anders. Nikon liefert bessere Dynamik und Farbtiefe, besonders bei schwierigem Licht. Aber Canon hat den besseren Autofokus und eine benutzerfreundlichere Oberfläche. Für die meisten YouTuber, die täglich Videos drehen, ist Canon die einfachere Wahl. Nikon ist ideal für Creator, die mehr Zeit für Einstellungen haben und Outdoor-Filmen.
Brauche ich 4K oder reicht 1080p?
1080p ist immer noch vollkommen ausreichend für YouTube. Die meisten Zuschauer schauen auf Handys oder kleinen Bildschirmen. 4K ist nur nützlich, wenn du später zugeschnitten oder vergrößert werden willst. Für Anfänger ist 1080p die bessere Wahl - sie braucht weniger Speicher, ist schneller zu bearbeiten und spart Zeit.
Sollte ich eine gebrauchte Kamera kaufen?
Ja, besonders wenn du anfängst. Kameramodelle wie die Canon EOS M50, Nikon D750 oder Sony A6400 sind noch heute hervorragend und liegen oft unter 400 Euro. Sie haben weniger Akkulaufzeit und kein 4K, aber das ist kein Nachteil, wenn du erst lernst. Später kannst du immer noch upgraden.
Wie wichtig ist das Mikrofon im Vergleich zur Kamera?
Das Mikrofon ist wichtiger als die Kamera. Ein schlechtes Audio verliert Zuschauer schneller als ein schlechtes Bild. Viele Creator mit teuren Kameras scheitern, weil ihr Audio schlecht ist. Ein Rode VideoMic Go oder ein Deity V-Mic D3 reichen völlig aus - und kosten weniger als 100 Euro. Investiere zuerst in Audio, dann in Licht, dann in die Kamera.