Wie reich ist der Besitzer von Zara?

Amancio Ortega ist nicht nur der Gründer von Zara - er ist einer der reichsten Menschen der Welt. Doch wie viel Geld hat er wirklich? Die Zahl, die oft genannt wird, liegt bei über 70 Milliarden Euro. Das klingt nach Science-Fiction, aber es ist Realität. Ortega hat nicht durch Werbung oder Social Media berühmt werden müssen. Er hat es geschafft, indem er das Geschäft mit Kleidung grundlegend verändert hat - und das mit einer Methode, die niemand sonst kopieren konnte.

Wie hat Amancio Ortega sein Vermögen aufgebaut?

Ortega begann nicht mit einem Luxusgeschäft. Er war Lehrling in einem Bekleidungsgeschäft in La Coruña, Spanien. Mit 14 Jahren fing er an, Hemden zu nähen. Mit 30 gründete er zusammen mit seiner Frau ein kleines Unternehmen, das Nachahmungen von Mode aus Paris herstellte. Das war 1963. Sein großer Durchbruch kam 1975, als er den ersten Zara-Store eröffnete. Der Trick? Schnell, günstig und immer aktuell. Während andere Marken Monate brauchten, um neue Designs zu produzieren, brachte Zara neue Kollektionen in nur zwei Wochen auf den Markt. Das war damals revolutionär.

Er baute ein Netzwerk aus eigenen Fabriken auf - nicht in Asien, sondern in Spanien und Portugal. Das ermöglichte es ihm, auf Trends sofort zu reagieren. Wenn ein Model auf dem Laufsteg einen Rock trug, war er zwei Wochen später in jedem Zara-Store. Diese Geschwindigkeit machte ihn unschlagbar. Und er verkaufte nicht nur Kleidung. Er verkaufte das Gefühl, immer die neueste Mode zu haben - ohne die Preise einer Luxusmarke zu zahlen.

Wer besitzt Zara eigentlich?

Zara gehört nicht zu einer großen Konzernfamilie mit Aktien, die an der Börse gehandelt werden. Es gehört zu Inditex, dem Mutterkonzern, den Ortega 1985 gründete. Inditex kontrolliert auch andere Marken wie Massimo Dutti, Pull&Bear und Bershka. Aber Zara ist der größte und profitabelste Teil. Ortega hält etwa 59 Prozent der Aktien von Inditex. Das macht ihn zum größten Einzelaktionär weltweit - ohne dass er je eine Pressekonferenz abgehalten oder ein Interview gegeben hätte.

Er vermeidet die Öffentlichkeit. Keine Instagram-Profile, keine Werbespots mit ihm. Seine einzige öffentliche Äußerung war 2015 ein Brief an die Mitarbeiter, in dem er schrieb: „Wir haben nie gewollt, berühmt zu sein. Wir wollten nur gute Kleidung machen.“ Das ist typisch für Ortega. Er denkt nicht in Likes, sondern in Verkaufszahlen. Jedes Jahr verkauft Zara mehr als 1,5 Milliarden Artikel - das sind mehr als 4 Millionen pro Tag.

Wie viel ist sein Vermögen wirklich?

Die genaue Zahl schwankt mit den Aktienkursen. Im Jahr 2025 liegt sein Vermögen bei etwa 73 Milliarden Euro. Das ist mehr als das Bruttoinlandsprodukt von Ländern wie Kroatien oder Uruguay. Er ist regelmäßig auf Platz eins der Reichsten-Schwarz-Liste von Forbes. Im Vergleich: Bernard Arnault von LVMH hat etwa 70 Milliarden, Elon Musk knapp 180 Milliarden - aber Musk hat Tesla und SpaceX, Ortega hat nur Kleidung. Und trotzdem ist er weiterhin der reichste Mode-Unternehmer der Welt.

Er hat sein Geld nicht in Luxusyachten oder private Inseln investiert. Er besitzt ein paar Häuser in Spanien, ein Haus in der Nähe von Madrid und ein kleines Anwesen in Galicien. Er fährt einen alten Audi A4. Er tritt nie in der Öffentlichkeit auf. Seine einzige Leidenschaft ist das Geschäft - und die Kontrolle darüber.

Zara store at dawn with staff organizing new arrivals, clean interior, no ads.

Warum ist er so erfolgreich - und andere nicht?

Viele haben versucht, das Zara-Modell nachzuahmen. H&M, Uniqlo, Forever 21 - sie alle haben versucht, schneller zu sein. Aber keiner hat es geschafft, Ortegas System zu kopieren. Warum? Weil er nicht nur eine Marke aufgebaut hat, sondern ein ganzes Ökosystem. Er kontrolliert den gesamten Prozess: Design, Stoffe, Näherei, Logistik, Lager, Verkauf. Kein Drittanbieter. Keine Lieferanten, die ihm die Preise diktieren. Keine Verzögerungen durch Zölle oder Transportwege. Alles ist lokal, schnell und effizient.

Seine Fabriken liegen in der Nähe der Hauptlager in Spanien. Ein Kleidungsstück wird entworfen, genäht, verpackt und in einen Lkw geladen - innerhalb von 24 Stunden. Dann fliegt es per Flugzeug nach New York, Tokio oder Berlin. In 48 Stunden ist es im Laden. Das ist kein Zufall. Das ist Ingenieurskunst. Und es funktioniert nur, weil Ortega alles selbst besitzt.

Was macht ihn anders als andere Mode-Unternehmer?

Andere Mode-Milliardäre haben ihre Marken verkauft. Ralph Lauren hat seine Firma an Investoren verkauft. Giorgio Armani hat seine Marke an chinesische Konzerne verkauft. Ortega hat nie einen Anteil verkauft. Er hält alles. Er hat nie einen Investor eingeladen. Er hat nie eine Börse besucht. Er hat nie einen Berater für Marketing oder PR engagiert. Er hat sich auf eine Sache konzentriert: das Produkt. Und auf die Zahl der verkauften Kleidungsstücke.

Er hat nie eine Werbekampagne mit Prominenten gestartet. Kein TikTok-Video. Keine Influencer. Zara wirbt mit Fenstern. Mit der Art, wie Kleidung aufgehängt ist. Mit der Farbe der Wände. Mit der Musik, die im Laden läuft. Das ist sein Marketing. Und es funktioniert besser als jede Werbung.

Glowing supply chain network connecting European factories to global Zara stores.

Was passiert, wenn er nicht mehr da ist?

Ortega ist 89 Jahre alt. Er ist zurückgezogen. Er hat zwei Kinder: eine Tochter und einen Sohn. Beide arbeiten bei Inditex. Die Tochter, Marta, ist für die Mode verantwortlich. Der Sohn, Marcos, kümmert sich um die Logistik. Sie sind nicht in der Öffentlichkeit. Keine Interviews. Keine Fotos. Aber sie sind Teil des Systems. Der Übergang ist vorbereitet. Inditex hat keine Nachfolgekrise wie andere Familienunternehmen. Weil Ortega nie eine Familie als Marke verkauft hat. Er hat eine Maschine gebaut - und die läuft weiter, auch ohne ihn.

Er hat kein Testament veröffentlicht. Aber Experten gehen davon aus, dass er sein Vermögen gleichmäßig auf seine Kinder verteilen wird. Kein Verkauf. Keine Übernahme. Keine Börse. Inditex bleibt ein Familienunternehmen - auch wenn es weltweit über 2.000 Stores hat.

Was kann man von ihm lernen?

Ortega hat nie ein Studium absolviert. Er hat nie eine Business-Schule besucht. Er hat nie ein Buch über Management geschrieben. Er hat nur gearbeitet. Und er hat gelernt, indem er Fehler gemacht hat. Sein erster Laden war ein Flop. Sein zweiter auch. Aber er hat nicht aufgegeben. Er hat sich gefragt: Warum verkaufen die Leute nicht? Und dann hat er es geändert. Er hat nicht nach dem Trend geschaut. Er hat den Kunden beobachtet. Und dann hat er sich an ihre Bedürfnisse angepasst.

Das ist der Schlüssel: Nicht nach außen schauen, sondern nach innen. Nicht versuchen, berühmt zu sein. Sondern gut zu sein. Nicht versuchen, zu gefallen. Sondern zu liefern. Er hat nie versucht, ein Star zu sein. Und deshalb ist er der reichste Mann der Modebranche.

Ist Amancio Ortega der reichste Mensch der Welt?

Nein, er ist nicht der reichste Mensch der Welt, aber er ist der reichste Mode-Unternehmer. Im Jahr 2025 liegt sein Vermögen bei etwa 73 Milliarden Euro. Das macht ihn zum dritt- oder viertreichsten Menschen der Welt - hinter Elon Musk, Bernard Arnault und manchmal Jeff Bezos. Aber im Vergleich zu anderen Milliardären hat er kein Tech-Unternehmen, keine Social-Media-Plattform oder kein Raumfahrtunternehmen. Er hat nur Kleidung - und das reicht, um die Welt zu beeinflussen.

Besitzt Amancio Ortega noch Zara?

Er besitzt nicht direkt Zara, sondern 59 Prozent von Inditex, dem Mutterkonzern, der Zara kontrolliert. Zara ist eine Marke innerhalb von Inditex, neben anderen wie Massimo Dutti, Pull&Bear und Stradivarius. Ortega hat nie Zara verkauft - er hat Inditex aufgebaut, und Zara ist sein wichtigster Vermögenswert.

Warum hat Zara keine Werbung?

Zara gibt weniger als 0,3 Prozent des Umsatzes für Werbung aus - das ist weniger als jeder andere große Modekonzern. Statt Werbung investiert Zara in die Gestaltung der Stores, die Schnelligkeit der Lieferung und die Qualität der Kleidung. Die Fenster, die Musik, die Beleuchtung - das ist ihr Marketing. Der Kunde kommt nicht wegen einer Werbekampagne, sondern weil er weiß: Hier gibt es immer etwas Neues.

Wie oft ändert Zara seine Kollektionen?

Zara bringt zweimal pro Woche neue Artikel in die Stores - das sind bis zu 11.000 neue Designs pro Jahr. Während andere Marken vier bis sechs Kollektionen pro Jahr haben, hat Zara fast täglich neue Stücke. Das ist möglich, weil die Produktion in Spanien und Portugal stattfindet und die Logistik in einem zentralen Lager in Arteixo, Galicien, koordiniert wird.

Hat Amancio Ortega jemals ein Interview gegeben?

Nein, nie. Ortega hat seit den 1980er Jahren kein einziges Interview gegeben. Kein Fernsehinterview, keine Zeitungsreportage, kein Podcast. Seine einzige öffentliche Äußerung war ein Brief an die Mitarbeiter im Jahr 2015. Er vermeidet die Öffentlichkeit bewusst - nicht aus Schüchternheit, sondern weil er glaubt, dass das Geschäft nicht mit Medien zu tun hat. Sein Erfolg beruht auf Zahlen, nicht auf Bildern.

Amancio Ortega hat bewiesen, dass man nicht berühmt sein muss, um unglaublich reich zu werden. Er hat nicht nach dem Licht gesucht - und deshalb hat das Licht ihn gefunden. Sein Vermögen ist nicht das Ergebnis von Glück oder Mode. Es ist das Ergebnis von Disziplin, Kontrolle und einer einfachen, aber genialen Idee: Mach etwas gut - und mach es schnell.

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